Die Aussicht mit freien Delphinen schwimmen zu können, hat mich ganz schnell eine Reise nach Ägypten buchen lassen, eine Delphinsafari auf dem Roten Meer. Die wichtige und große Erfahrung bei dieser Reise war für mich: Vertrauen lernen – Angst überwinden.
Besonderer Anreiz war, dass es sich dabei um eine Reisegruppe handelte, die sich wie ich mit eine bestimmten Therapieform beschäftigt, den Access Bars.
Interessanter Weise waren wir eine der letzten Reisegruppen, die noch leicht nach Ägypten einreisen durften, da anschließend eine Reisewarnung ausgegeben wurde, und die Flüge nach Ägypten gestrichen wurden, wegen politischer Unruhen.
Die ersten 2 Tage waren wir in Sagafa am Hafen und am 3. Tag ging es dann raus auf das offene Rote Meer.
Je weiter wir uns vom Ufer entfernt haben, um so mehr spürte ich meine Angst, ob ich es die ganzen 10 Tage auf dem offenen Meer aushalten kann. Es mischte sich die Angst seekrank zu werden, dass ein heftiger Sturm kommt und das Boot umfällt und kentert und ich kann nicht ans rettende Ufer schwimmen. Letztendlich war es die Angst davor zu ertrinken und dadurch zu sterben.
Meine größte Sorge drehte sich um die Nacht, denn tagsüber war ich mit vielen Dingen beschäftigt und meistens haben wir da angelegt, wo es für mich nicht so gefährlich war. Die Angst war immer noch da und mein Kopfkino machte die tollsten Dramen,was passiert mit mir, wenn ich das Ufer nicht mehr so nah habe. Und die Dramen waren echt hollywoodreif, jeder Regisseur wäre bestimmt dankbar über diese Bilder.
Es kam wie es kommen musste, wir legten an einer Stelle an, wo man das Ufer nur erahnen konnte, es kam die Nacht, ich legte mich auf meine Matratze und plötzlich geschah etwas Außergewöhnliches, ich verspürte vollkommene Ruhe und Gelassenheit. Dies war eine der ruhigsten Nächte in diesem Urlaub.
Wo war denn auf einmal meine Angst. Haben die Fische diese gefressen???
Und auf einmal löste sich mein ganzes Kopfkino und das verbundene Drama in Luft auf ohne eine therapeutische Technik anzuwenden.Und da wurde mir klar: ich habe mir die ganze Angst umsonst gemacht. In der Situation wurde mir klar, dass es genügend Rettungsmöglichkeiten gibt und ich nicht ertrinken muss. In mir ist eine innere Sicherheit entstanden, dass ich die Situation meistern kann.
Und dieses tiefe Vertrauen hat mich dann den Rest der Reise begleitet. Es gab ja noch andere Abenteuer zu meistern.
Mein Hauptreisegrund, frei schwimmende Delphine zu treffen hat sich nur einmal erfüllt.
Scheinbar bin ich nicht wegen der Delphine, sondern wegen Erkenntnissen über mich selbst nach Ägypten gegangen. Ganz besonders wichtig war für mich dabei das Thema „Vertrauen lernen und meine Ängste zu überwinden“.
Und obwohl, das Rote Meer sehr bewegt war, bin ich nicht seekrank geworden.
Angst klopfte an die Tür, Vertrauen öffnete – und niemand war draußen.
(Chinesisches Sprichwort)
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